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Die klassische Werbeagentur ist am Ende


Hmm, da hab ich mir vor längerem gedacht: Bu, lernste einen gescheiten seriösen Beruf, den kein Roboter ersetzen kann und den man auch nicht so schnell ins Ausland verlagern kann – gehste in die Werbung.

Da gibts Fernseh-Werbung, Zeitungs-Werbung, virale Werbung, Guerilla-Werbung, Werbegeschenke, Gutscheine, Response-Direct-back-and-forth-und-haste-nicht-gesehen-Werbung. Das alles noch in den Ausprägungen B2C und B2B – kennt man ja alles, hat man alles schon mal gehört und gesehen. Aber nun das:

User-generated-Werbung – ich nen es lieber C2C-Werbung.


Richtig beschweren darf ich mich nicht, da dieser Trend mit blogbang in Frankreich angefangen hat. Blogbang ist ein Tochterunternehmen von Publicis und der mir einzig bekannte Auftritt hinter dem eine große Agentur steht.

Dass es mittlerweile jedoch ordentlich Konkurrenz und diese NICHT von den üblichen Verdächtigen kommt, lässt mich stutzig werden. Denn wenn man seinen Feind kennt, kann man sich auf ihn einstellen. Kommt derjenige jedoch aus der Deckung bleibt die schnelle Gegenwehr aus – der Treffer sitzt dann.

Wo sind die Werbehochburgen der Welt? USA, England, Frankreich, Thailand – Deutschland kann man auch noch dazu rechnen. So und nun – wo kommen die größten C2C-Netzwerke her? Italien und Slovenien. Da wärt ihr sofort drauf gekommen 🙂


Für Italien geht Zooppa an den Start, für Slovenien wird es OpenAd.net sein.
Zooppa (Englisch/Italienisch) und Blogbang (Französisch) sind sich am ähnlichsten und lassen sich von daher am ehesten miteinander vergleichen. Zu Anfang aber eine kleine Einführung. Man registriert sich auf deren Seite, sagt welche Marken einem gefallen, gestaltet nach einem kurzen Briefing einen kleinen Spot, eine Print-Anzeige oder einen animierten Banner fürs Web. Das machen andere ebenfalls – also lässt man um das beste wählen, was dann mit Geld und Ruhm gewürdigt wird. Alle anderen Einreichungen waren natürlich für die Katz – und wie es sich für einen richtigen Pitch gehört, gehen die Rechte an den Kunden über.


OpenAd (Englisch/Spanisch) versteht sich mehr als Ideenschmiede und Ansammlung. Kreative jedweder Colour können Anzeigen, Scribbles, Ideen oder was auch immer online stellen und sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Interessiert sich ein Unternehmen für die Idee kann sie diese über einen bestimmten Preisschlüssel berechnen lassen und eine Lizenz erstehen. Wer Corbis, Getty und Co. kennt weiß Bescheid – Lizenzpflichtiges Material wird genauso erworben.

Bei Zooppa heißt das vollmundig social advertising mittels user generated content. Was sich jetzt nach handgemalten UNICEF-Postkarten anhört ist wohl nichts anderes als buzz wording im höchsten Maße. Aufgrund der vollmundigen Sprüche und des bling-bling-Faktors würde ich den Italiener und den Franzosen eher in der Web-2.0-Blog-Ecke sehen. OpenAd ist somit noch der seriöse König unter den einäugigen Blinden – wenn man von sowas bei offenen Kreativ-Pitches überhaupt reden darf.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die Idee der C2C-Werbung ein neuer netter Aspekt ist, und Metzger Meier damit endlich auch mal die Chance auf eine ansprechende Werbung haben dürfte – und auch ein großer deutscher Autobauer – wenn er unbedingt auf ner Hype-Welle mitschwimmen möchte. Den direkten Draht zu einer festen Werbeagentur mit festen Accountern, Planern und Designern wird es dennoch nicht ersetzen – dafür ist man zu sehr auf Konstanz aus, die man nunmal für eine erfolgreiche Marke braucht. Negativbeispiel sind die unzähligen Logo- und Kreativwettbewerbe des vergangenen Jahres gewesen. Wie gesagt: nett – aber die Grundfeste wird es nicht zerstören.

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