Halb Mediendeutschland kauft sich heute bestimmt die Vanity Fair. Für 1 Euro kann man ja nix falsch machen. Denkste! meint DWDL.de (was heißt das denn nun?!)
Auf dem Cover auf der Rückseite gibts erstmal Viktor&Rolf, aber dazu später mehr… Nochmal von vorne: Auf dem Cover sieht man erstmal schwarz. Auf dem 2. Cover dann Til Schweiger – als Cowboy. Mal kälber-fütternd, mal gartenschlauch-pinkelnd.
Vanity Fair soll flach und seicht sein – naja, genau das Richtige für das Wartezimmer beim Arzt oder aufm Frisörstuhl. Längere Storys (Texte mit mehr als einer halben Seite Text) werden mit vielen Bildern geschmückt. Der Umfang ist wirklich beachtlich – aber die Praktikanten die die vielen Freisteller machen müssen tun mir jetzt schon leid! Herr Walter Schönauer, wie bekommt ihr das Woche für Woche hin?
Lustig finde ich die Rubrik: „Sagen Sie mal was Nettes über…“ in der jede Woche ein Mensch über seinen Kontrahenten lobende Worte wählen muss. Diese Woche: Karl Lauterbach (SPD) über Ulla Schmidt (SPD).
Was gabs sonst noch Bemerkenswertes? Das Inhaltsverzeichnis beginnt erst ab Seite 22 und geht über 6 Seiten (!!!) – gefällt mir aber. Die englischen Prinzessinnen-Anwärterinnen im direkten Vergleich. Bilder vom Finale der Handball-WM (beachtliche Leistung – wenn man die Druckzeit und Auslieferung mit einbezieht!!!). Auszüge aus dem Tagebuch der ermordeten Anna Politkovskaja. Michel Friedman im Interview mit der NPD. Niklas Zennström im Interview. Und das Einschreiben auf der letzten Seite – heute: Tatjana Gsell.
Ich würde die VF nicht verreisen – dafür gibts weit aus Schlimmeres. Ich weiß nicht wie toll oder schlecht die Mutterzeitschrift aus den USA ist. Von daher finde ich die deutsche Ausgabe nicht schlecht – eher nett, gefällig und für seine ihre erste Ausgabe mit einer recht hohen Messlatte. Immerhin will sie wöchentlich erscheinen und langfristig das teuerste Magazin auf dem Markt werden. (Quelle kann ich gerade nicht mehr finden, deswegen wurde der Text gestrichen)
OK, ok – ich hab mir die Vanity Fair auch wegen, oder gerade wegen der Werbung gekauft – die ist bei Erstausgaben meist besonders kreativ, die Producer machen dann auch noch jeden Scheiß mit und die Anzeigenkunden lassen auch mal etwas mehr Geld springen oder nutzen Sonderformate voll aus. Gefühltes Verhältnis Werbung zu redaktionellem Inhalt 2:1.
Würde mich freuen, wenn sich einer der Verantwortlichen aus dem Hause Condé Nast zu erkennen gibt. Braucht euch allemal nicht zu verstecken.
Glückwunsch!
…ah noch nicht ganz. Ich hab ja noch Viktor&Rolf auf der letzten Seite vergessen: Die Designer des ersten Brautkleids bei H&M haben einen Duft herausgebracht. Antidote (Gegengift) soll die ganzen schlechten Energien des Alltags beseitigen und noch einen angenehmen, frischen, fruchtigen aber denoch zurückhaltenden Duft hinterlassen. So wurde er mir zumindest angepriesen 🙂
Schön an der ganzen Sache fand ich, dass ich den Duft neben einem „Pröbchen“ auch noch in einem Stofftuch mit Stickerei geschenkt bekommen hab. Tolle Präsentation!
Weitere Kritiken zum Launch des Magazins könnt ihr bei Spiegel Online (1.2.07 und 7.2.07), Süddeutsche Zeitung, Die Welt, taz, netzeitung, Zeit weblog, fontblog nachlesen
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