Ich nehme mir also die Straße und verdoppele die Spur in der Mitte, entferne die Autos hinten am Horizont und korrigiere das Hitzeflimmern auf der Straße etwas. Deswegen wars auch ganz gut, dass der Fotograf sich in die Mitte der rechten Spur gestellt hat, die ja dann schließlich meine Mittelspur werden wird. (Das Auto rechts stört überhaupt nicht, wird einfach weggestempelt)
Anschließend wird die Straße an sich freigestellt und in die Hügellandschaft/Acker eingefügt. Auf den ersten Blick mag das etwas unrealistisch wirken, aber wenn man das Ausgangsmaterial nicht kennt, kann man auch keine Fehler entdecken. Letztlich wirkt es auch besser, wenn die Straße die ins „Nirwana“ führt, nicht am Horizont abschließt, sondern einen Tick vorher. So schaut es aus, als ob es die Kuppel eines Berges wäre, der danach abfällt oder aber weit hinten Berge anfängt. Kann sich jeder selbst ausmalen – besser kommts allemal.
Schaut jetzt aber noch sehr kahl aus. Deswegen pick ich mir noch ein paar Störer aus den anderen Bildern raus und setz sie ebenfalls in mein Composing ein. Merke: die Natur ist selten glatt, gerade oder einfach, also bau so viel wie möglich ein, dass Dinge für sich unförmig erscheinen würden, dann wird das Foto letztendlich realistischer (hab ich ansatzweiße mit den 2 kleinen Bäumen und den Pfählen gemacht). Aus dem gleichen Grund hab ich auch die Mittelspur (linkes Rad) nicht noch nachträglich aufgehellt.
Da das alles aber mehr einem Trauerspiel gleicht muss etwas mehr Licht in die ganze Szene rein. Keiner hat bock eine diesige Landschaft anzuschauen, also *knipps* Licht an und alles schaut sehr viel freundlicher und nach Hochsommer aus. Im Sommer ist der Himmel zum Horizont hin auch fast weiß, also fördert man das noch etwas. Sollte das noch immer nicht geholfen haben, einfach selbst einen Farbverlauf machen, mit dem Hintergrund multiplizieren und die Wolken freistellen. Dazu einfach nach Belieben einen weichen Pinsel oder Airbrush-Tool nehmen.
Und jetzt die LKWs drauf. Aber irgendwas stimmt nicht…
Ja, der Schatten. Im Sommer brennt die Sonne runter, also muss es auch irgendwo Schatten geben. Und jedes Ding, das mit Licht beschienen wird hat einen Kernschatten und einen Halbschatten. Ob das bei meinem LKW so richtig gewesen wäre, weiß ich nicht genau – ich hab für mich selbst gesagt, dass die Sonne irgendwo links oben außerhalb des Bildes ist, also ist alles unterhalb der LKWs komplett dunkel und rechts von den einzelnen Objekten im Halbschatten. Schatten selbst haben auch keine 100%-ige Kante, also könnt ihr munter mit einem harten Pinsel/schwarz/multiplizierend (oder weiches Licht) malen und anschließend eure separate Ebene mit einer Gaußschen Unschärfe „nachjustieren“.
Wo Schatten ist, da ist auch Licht: die Plane des rechten LKWs ist fast weiß, strahlt also recht gut ab, weswegen der linke LKW (obwohl im Schatten) aufgehellt werden muss und die Schatten nicht gar so dunkel ausfallen. Bei optischen Linsen gibts im Foto auch immer so tolle Lens-Flare-Effekte, die man auf dem linken LKW sehen kann. Wollt ich nicht haben, also weg damit. Achtet beim wegstempeln darauf, dass ihr haargenau wisst, wie der Einfall des Lichtes ist! Solltet ihr euch nicht sicher sein, nehmt einfach eine Einstellungsebene mit Tontrennung (2-10) und anschließend seht ihr schon in welche Richtung die Treppen verlaufen. Und genau parallel zu diesen Treppen stufen muss euer Pinsel und euer Referenzpunkt laufen, sonst kommt nur irgendein Brei dabei raus.
Impressive!!!
jup
I second that … sehr gut gemacht!